Hohnstein
Der Bärengarten, der zur Burg Hohnstein gehörte, wurde auf Anweisung von Kurfürst Christian II. angelegt. Ab dem Jahr 1609 diente er dem Dresdner Hof als ein Tiergehege zur Aufbewahrung von Bären, die für die Jagd verwendet wurden.
Es kam gelegentlich vor, dass die Bären aus dem Gehege entkamen und in die umliegenden Wälder flüchteten. Seit dem Jahr 1756 wurde der Bärengarten nicht mehr genutzt. Die Ruinen des Geheges zeichnen sich durch ihre beeindruckenden, meterhohen Mauern aus, die einen großen Torbogen aus behauenem Sandstein umrahmen und heute noch zu sehen sind.
Der berühmte Maler Caspar David Friedrich (1774 – 1840) war von den Ruinen beeindruckt und hielt die Anlage im Jahr 1800 in einer Bleistiftskizze fest. Diese Zeichnung trägt den Titel "Ruine im Schinderloch" und verweist auf den Schindergraben, der sich am Rand der Stadt befindet und wo der Schinder, also der Abdecker, seine Arbeit verrichtete.
Es ist eher unwahrscheinlich, dass Caspar David Friedrich bei seinen Wanderungen in diesem Abschnitt des Malerwegs noch auf einen Bären gestoßen ist, da Bären in Sachsen bereits seit 1660 nicht mehr zum natürlichen Tierbestand gehörten.