Direkt an der Straßengabelung, wo der Cunnersdorfer Bach in die Biela fließt, beginnt unser Aufstieg. Bevor wir loslaufen, lohnt es sich einen Blick auf die historische Wegsäule an der Straße zu werfen. Sie zeigt nicht nur Orte und Zeiten an, sondern es werden auch die an der Planung der Wege beteiligten Personen benannt.
Wir folgen der Markierung des Forststeigs - das ist ein gelber senkrechter Stich, der an Bäumen oder Felsen zu sehen ist. Die ersten 500 Meter geht es steil bergan. Wir erreichen einen Biwakplatz, den die Forststeigwanderer zum Übernachten im Zelt nutzen können. Wir wandern den breiten, bequemen Unteren Kohlweg nach links. Wer aufmerksam ist, kann an einem Felsen ein Medaillon "Sievers Ruh 1889" entdecken. Wir bleiben immer auf dem Forststeig und kreuzen den Oberen Kohlweg. Nach ca. 350 Metern auf unseren Pfad, dort wo von Königstein-Hütten ein Weg auf unseren stößt, muss man aufpassen, denn hier müssen wir mit dem gelben Forststeigzeichen nach rechts ansteigend abbiegen. Nach dem Überqueren eines breiten Forstweges wird es bald immer steiler und man muss genau nach den Markierungen schauen. In einigen Serpentinen geht es durch den dichten Wald. Der nächste größere Weg auf den wir treffen, ist die Quirlpromenade.
Hier verlassen wir den Forststeig und wandern die Quirlpromenade nach links um zum Diebskeller zu gelangen. Leider ist an dieser Stelle die Markierung "roter Punkt" schon sehr verblasst. Bald entdecken wir an einem Baum die rote Markierung, die uns leicht ansteigend zum Fuße des Quirls und zum Diebskeller bringt.
Der Diebskeller befindet sich auf der NO-Seite des Quirls und ist die bekannteste Höhle. Sie wurde erstmals 1692 erwähnt. Es ist eine zwei-etagige Schichtfugenhöhle mit einer Länge von 28 Metern, 8 Meter Breite und bis zu 4 Metern Höhe. Der steinerne Tisch inmitten der Höhle aus dem Jahre 1755, soll für eine Mahlzeit während der Jagd, für August II. aufgestellt wurden sein.
Wir gehen den Weg wieder ein paar Meter zurück und steigen einen unmarkierten Pfad linker Hand steil bergan, an einer markanten Sandsteinmauer vorbei auf das Plateau des Quirls. Oben angekommen, lohnt sich ein kurzer Abstecher nach rechts zu einer kleinen felsigen Aussicht.
Von der NO- Seite des Quirls hat man einen Blick zur Festung Königstein und Lilienstein, von der Südspitze sieht man den Falkenstein, die Schrammsteine in der Ferne, den Papststein, Gohrisch und ganz in der Nähe den Pfaffenstein. In südliche Richtung erstrecken sich die weiten Wälder um Cunnersdorf und Rosenthal und am Horizont ragt der Hohe Schneeberg empor.
Der Quirl besitzt von allen Tafelbergen die größte geschlossene Hochfläche. Das Plateau ist ca. 1 km lang und 350 Meter breit. Seit der Eiszeit bedeckt eine Lehmschicht das Plateau, so dass es sich sogar für Felder eignete, die Bauern im 18. Jhd. anlegten.
Wir folgen der Forststeigmarkierung, der kleine Pfad schlängelt sich immer nahe der Abbruchkante, bis wir an der SO-Spitze des Quirls ein großes Felsplateau erreichen. Von der Quirlaussicht wandern wir bis zu einer Gabelung, an der wir nach links abbiegen und das Plateau verlassen.
Auf dem Kanonenweg, ein mit großen Sandsteinquadern gesetzter Weg, geht es durch einen Felsriegel abwärts. Um zu den Sterlhöhlen zu gelangen, gehen wir die Quirlpromenade nach links und steigen nach ca. 100 Metern einen Pfad bis zu den Felswänden empor.
Benannt sind sie nach dem Orgelbauer und Klavierstimmer Ernst Sterl, der in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts Anführer einer kleinen Diebesbande war. Die Schichtfugenhöhlen dienten als Unterschlupf und als Lager für das erbeutete Gut.
Wieder zurück auf der Promenade wandern wir in Richtung Pfaffenstein (Markierung "roter Punkt" und Forststeig) an einem großen Sandsteintrog vorbei, der aus einem Felsblock gehauen wurde. Er war für ein Bauerngehöft gedacht, wurde aber nie abgeholt. Früher standen solche Wassertröge auf jedem Bauernhof.
Wir bleiben weiter auf dem Forststeig und verlassen den mit einem roten Punkt markierten Weg. Bald treffen wir auf den breiten Unteren Kohlweg, verlassen hier den Forststeig und gehen im spitzen Winkel nach rechts den Unteren Kohlweg weiter. Bereits nach ca. 200 Metern erreichen wir den Biwakplatz am Forststeig, den wir schon am Anfang unserer Tour kennengelernt haben. Nun steigen wir den uns bekannten Weg (Forststeig), links ins Tal hinab. Nach 500 Metern kommen wir am Ausgangspunkt unserer Wanderung an.
GPS-Daten aktualisiert 2021
