© Philipp Zieger

20 Jahre Malerweg - 2006 - 2026

Zwischen den weiten Tälern und schroffen Felsen des Elbsandsteingebirges zog es einst Maler, Dichter und Komponisten genau dorthin, wo die Landschaft ihre größte Anziehungskraft entfaltete. Ihre Werke hinterließen Spuren – nicht auf Stein, sondern in der Vorstellungskraft, inspiriert von einer gemeinsamen Route: dem Malerweg. Dieser Pfad, den schon viele Künstler wanderten, machte die Region zwischen Pirna und dem Großen Winterberg weithin bekannt. 2006 -also vor genau 20 Jahren wurde der Malerweg – mit Unterstützung zahlreicher Partner aus der Region – aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Heute folgt er weitgehend dem historischen Verlauf und lädt erneut dazu ein, die Schönheit der Sächsischen Schweiz mit den Augen der Romantiker zu entdecken.

Der Malerweg gestern und heute

Aussicht vom Basteigebiet mit Blick auf die Elbe© Jacqueline Günther

Die Geburtsstunde des heutigen Malerweg ist der 10. Juni 2006. Manuel Andrack, damals bekannt als Co-Moderator und Sidekick von Entertainer Harald Schmidt, schwärmte in seinem Buch "Du musst wandern" von der Sächsischen Schweiz und war Botschafter des neu entstanden Malerweg. Es dauerte nicht lange und der Malerweg wurde ein Magnet für Wanderer aus nah und fern. So wundert es nicht, dass er bereits ein Jahr nach der offziellen Eröffnung, bei der Publikumswahl "Wanderziel des Jahres" 2007, schon den 2. Platz erreichte, zeugt von der Wanderqualität und dem einzigartigen Naturerlebnis.

Bis heute, 20 Jahre später, ist der Malerweg das Wanderhighlight der Region und hat nicht an Attraktivität verloren. Ganz im Gegenteil:  Bei der Publikumswahl "Deutschlands schönster Wanderweg 2023" erhielt der Malerweg den 3. Platz. Zu verdanken ist diese beachtliche Leistung zahlreichen ehrenamtlichen Helfern, wie zum Beispiel Wegewarten, die regelmäßig die Wege und Beschilderungen prüfen. Ebenfalls ein klarer Pluspunkt, Dank der Gästekarte mobil sind die Start- und Zielpunkte der Etappen für Wanderer ohne zusätzliche Kosten, mit Bus und Bahn erreichbar. Das ist besonders günstig, da damit die Möglichkeit einer zentralen Unterkunftswahl besteht. Das wiederum schont die Natur. Denn nicht das Ziel ist von Bedeutung, sondern der Weg dorthin...und der Malerweg ist ein besonders schöner. 

Kunst und Natur

© Marko Förster

Seit Mitte des 18. Jahrhunderts ist die Sächsische Schweiz mit ihrer unvergleichlichen Landschaft ein beliebtes Ziel für Maler. Den Anfang machte Johann Alexander Thiele, Maler am Dresdner Hof von August III. und Gründer der Kunsthochschule Dresden. Seine Epoche des Barocks wurde im 19. Jahrhundert von der Romantik abgelöst, bei der Gefühl und Leidenschaft dominierten. In der deutschen Malerei verkörperte dies keiner so gut wie Caspar David Friedrich, der zahlreiche Bilder in der Sächsischen Schweiz malte.

Dies sind nur zwei der vielen Künstler, die im 18. und 19. Jahrhundert auf bestimmten Routen durch das Elbsandsteingebirge zogen und sich immer wieder neu inspirieren ließen. Mit dem Bau der Eisenbahn und dem Aufkommen neuer Stilrichtungen gerieten diese Routen allmählich in Vergessenheit, ehe sie im 20. Jahrhundert zunächst als Malerstraße und später als Historischer Malerweg neu belebt wurde.

Heute finden Wanderer auf dem Malerweg Informationsstelen aus Glas, die berühmte Gemälde und Skizzen historischer Künstler zeigen. Sie laden dazu ein, die Kunstwerke mit dem heutigen Blick auf die Natur zu vergleichen. Auch für moderne Künstler bleibt der Malerweg eine wichtige Inspirationsquelle mit Ausstellungen und Malkursen.

Vielfältige Erlebnisse für alle

Rollstuhlfahrer am Uttewalder Felsentor© Veit Riffer

Der Malerweg eignet sich für mehrtägige Wanderungen, Tagesausflüge und Winterspaziergänge. Viele Abschnitte sind barrierefrei und bieten inklusives Naturerlebnis. Die kostenlose TRACK App Malerweg ermöglicht ein immersives Wandererlebnis. Im September kann der Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ beim traditionellen Bergsingen auf der 6. Etappe, am Kleinhennersdorfer Stein erlebt werden.

Die 20 schönsten Orte auf dem Malerweg

Uttewalder Grund

Der Uttewalder Grund ist eine tiefe, teils enge Schlucht die Ihren Höhepunkt mit dem Uttewalder Felsentor erreicht. Darstellungen des Uttewalder Felsentors markierten Ende des 18. Jahrhunderts einen
Umschwung bei der Betrachtung der Landschaft. Caspar David Friedrich suchte in der Gegend mehrere Tage lang die Einsamkeit und skizzierte die Landschaft.

Burg Stadt Wehlen

Die Burg Wehlen - die drittälteste in Sachsen - erhebt gut sichtbar über der Elbe auf einem markanten Felssporn in Stadt Wehlen. Einige Ringmauern, ein Kellergewölbe, Grundmauern eines Turms und der runde Bastionsturm („Trommel“) sind erhalten. Nach langer Bauzeit ist seit 2025 ein Aussichtsturm, der sich auf den historischen Mauern begründet, für Besucher geöffnet und ein neues Highlight entlang des Malerweg.

Bastei

Die markanteste Sandsteinformation mit ikonischer Steinbrücke und weitem Blick über das Elbtal. Das absolutes Highlight am Malerweg. Die erste Version bestand übrigens aus Holz bevor sie von der heutigen Steinbrücke abgelöst wurde. Mit seiner besonders beeindruckenden Landschaft bieten die Basteiaussichten eine Fülle von Bildmotiven für frühere und auch heutige Künstler und Fotografen.

Hocksteinaussicht

Mit seinen 291 Metern bietet der Hockstein spektakuläre Ausblicke auf das 115 Meter tiefer liegende Polenztal. Hier wird der Übergang von der Lausitzer Überschiebung zum Sandstein deutlich, denn flussaufwärts findet man Granit und flussabwärts Sandstein. Auf dem Hockstein sind die Überreste einer mittelalterlichen Wehranlage zu finden.

Gautschgrotte

Halbrund geformt, imposant und gleichzeitig geheimnisvoll. So wirkt die Gautschgrotte auf Malerwegwanderer. An der Wand bilden sich im Winter, wenn das Wasser herabtropft, interessante Eisformationen.

Brandaussicht

Eine wunderschöne 180 Grad Panorma-Aussicht über die Vordere und Hintere Sächsische Schweiz mit den imposanten Tafelbergen am Horizont erwatet Wanderer hier am Brand. „Balkon der Sächsischen Schweiz“, so heißt die Brandaussicht auch im Volksmund. Schon seit etwa 200 Jahren gibt es hier auch eine Bergwirtschaft. Zudem lohnt sich der Besuch der Infostelle des Nationalpark im Blockhaus.

Waitzdorfer Aussicht

Kleine Pause in großer Landschaft. Die Waitzdorfer Aussicht ist ein ruhiger und fernblickreicher Aussichtspunkt im Nationalpark Sächsische Schweiz.

Lichtenhainer Wasserfall

Der Lichtenhainer Wasserfall ist eine der wenigen Kuriositäten aus der Frühzeit des Tourismus in der Sächsischen Schweiz, die sich bis heute erhalten hat. Der inszenierter Wasserfall des Lichtenhainer Dorfbachs entsteht durch ein Stauwehr oberhalb der engen Sandsteinschlucht. Mit der historischen Kirnitzschtalbahn, die einzige Straßenbahn in einem Nationalpark, erreicht man das Highlight am Malerweg bequem.

Felsentor Kuhstall

Der Kuhstall ist das größte natürliche Felsentor in der Sächsischen Schweiz und liegt auf dem Neuen Wildenstein oberhalb des Kirnitzschtals. Der Name „Kuhstall“ geht auf die Nutzung des Ortes im Dreißigjährigen Krieg zurück. Der Felsen soll damals Bauern als Versteck für ihr Vieh gedient haben. 

Kleinstein und Kleinsteinhöhle

Die Kleinsteinhöhle ist nach dem Kuhstall das zweitgrößte Felsentor der Sächsischen Schweiz. Das Motiv der Kleinsteinhöhle wurde von Ludwig Richter bei seiner Reise durch die Sächsische Schweiz gezeichnet und später als Kupferstich veröffentlicht. Der Gipfel des Kleinstein bietet einen wunderbaren Panoramablick über die Hintere Sächsische Schweiz.

Goldsteinaussicht

Die Goldsteinaussicht ist ein beeindruckender Felsblick am Reitsteig oberhalb des Großen Zschand mit einem Panorama über Schluchten und Kammzüge bis in die Böhmische Schweiz. Der Geheimtipp unter den Aussichten am Malerweg.

Kaiserkrone

Die Kaiserkrone ist ein Tafelberg, an dessen Fuß ein großer Felsblock liegt, der in Caspar David Friedrichs berühmtem Gemälde »Der Wanderer über dem Nebelmeer« verewigt wurde. Das Panorama von der zerklüfteten Kaiserkrone reicht über die Schrammsteine, zum Großen Winterberg bis in die Böhmische Schweiz.

Wolfsberg

Der Wolfsberg ist eine Sandsteinkuppe südlich von Reinhardtsdorf‑Schöna und bietet einen besonders malerischen Blick zum Zirkelstein bis in die Böhmische Schweiz. Im Panoramarestaurant im Schweizerstil lässt sich die Aussicht bei leckerer regionaler Küche genießen.

Papststein

Im Gebiet der sogenannten „Steine“, umgeben vom Gohrisch(stein) und dem Kleinhennersdorfer Stein liegt der Papststein. Auf dessen Plateau befindet sich ein urige Bergbaude.

Gohrisch

Der Gohrischstein ist ein markanter Tafelberg auf dem Malerweg von dem sich ein umfassendes Panorama ergibt. Die Blicke reichen über die linkselbische Sächsische Schweiz, Zschirnsteine, Papststein, Schrammsteine, Großen Winterberg, bis hinein in die Böhmische Schweiz samt Hoher Schneeberg und Lausitzer Gebirge.

Pfaffenstein

Der zerklüfteter Tafelberg Pfaffenstein befindet sich auf der 7. Etappe des Malerwegs. Auf dessen Plateau steht ein Aussichtsturm sowie eine historischer Berggaststätte. Die einzigartige Felsnadel „Barbarine“ dürfen Wanderer auf dem Malerweg keinenfalls verpassen.

Festung Königstein

Auf einer der größten Bergfestungen Europas erleben Malerwegwanderer Geschichte am Originalschauplatz. Ihre Lage auf einem Tafelberg 247 Meter hoch über der Elbe und die bis ins Mittelalter zurückreichende Geschichte machen die unbezwungene Feste einzigartig. Burg, Kloster, Festung, Gefängnis, Jugendwerkhof: Das alles war der Königstein. Heute fasziniert das bedeutende Baudenkmal aus über 50 Bauwerken und gepflegten Gartenanlagen.

Thiele-Aussicht

Eine fast vergessene, wiederbelebte Aussicht in Thürmdorf, nahe der 2019 geweihten Malerwegkapelle. Eine unvergleichliche Aussicht auf den Elbbogen bei Königstein, die Festung Königstein sowie dem Lilienstein eröffnet sich für Malerwegwanderer.
 

Rauenstein

Der Rauenstein ist ein markanter, zerklüfteter Tafelberg. Von verschiedenen Aussichtspunkten entlang des Gratweges und nahe der Bergbaude eröffnen sich beeindruckende Ausblicke: u.a. auf die Bastei, Lilienstein, Königstein, die Festung Königstein. Auf dem Rauenstein erwartet durstige und hungrige Wanderer eine wunderschöne Bergbaude mit regionaler Küche.

Schloss Sonnenstein

Das Schloss Sonnenstein erhebt sich majestätisch über der Altstadt von Pirna und hat eine facettenreiche Geschichte hinter sich. Die Terrassengärten des 19. Jahrhunderts und der Blick über die Altstadt sind für Malerwegwanderer der krönende Abschluss.

Der Malerweg & die Böhmische Schweiz

Prebischtor© Z. Patzelt/České Švýcarsko o. p. s.

Der heutige Malerweg folgt weitestgehend dem historischen Verlauf. Doch früher reichte die Route auch über die Landesgrenze hinaus: Auf dem damaligen Fremdenweg zogen Maler und frühe Reisende von der Sächsischen Schweiz über Kleinen und Großen Winterberg hinüber zum Prebischtor (Pravčická brána) in derBöhmischen Schweiz und stiegen danach nach Herrnskretschen (Hřensko) ab. Von dort ging es elbabwärts per Boot zurück, mit Stationen u. a. an Lilienstein und Festung Königstein. Heute befindet sich zwischen dem Großen Winterberg und dem Prebischtor die sogenannte Kernzone der Nationalparks Sächsische und Böhmische Schweiz. Dies ist ein sensibles und geschütztes Naturschutzgebiet, das unseren Respekt und unsere Fürsorge verdient. Nach Abschluss der 5. Etappe lohnt sich eine Tagestour zum Prebischtor mit Bootstour auf der Wilden Klamm. 

Alle Etappen, Barrierefreie Touren und Künstler am Malerweg

115,66 km

Malerweg (alle Etappen /offizielle Version)

Pirna

© Jacqueline Voigt, Tourismusverband Sächsische Schweiz
6,51 km

Rollstuhl-Tour "Zum Felsentor im Uttewalder Grund"

Stadt Wehlen

© Veit Riffer, Tourismusverband Sächsische Schweiz
5,22 km

Handbike-Tour "Von der Bastei nach Stadt Wehlen"

Lohmen

© Veit Riffer, Tourismusverband Sächsische Schweiz
2,89 km

Rollstuhl-Tour "Vom Steinernen Tisch zur Bastei"

Lohmen

© CC-BY | Kay Stübner, Tourismusverband Sächsische Schweiz

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