© Frank Exss

Geschichte

Die Romantiker waren es, die das Elbsandsteingebirge einst für sich entdeckt und berühmt gemacht hatten. Zuerst kamen die Maler, bald folgte die künstlerische Avantgarde halb Europas. In unzähligen Werken der Epoche hat das Elbsandsteingebirge so seinen Platz gefunden.

Eine Landschaft wird Pilgerort und Studienobjekt

Eigentlich beginnt die künstlerische Entdeckung des Elbsandsteingebirges bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Schon damals trug Johann Alexander Thiele mit seinen Landschaftsgemälden dazu bei, die Schönheit der malerisch zerklüfteten Landschaft bekannt zu machen.

Ebenso Bernardo Bellotto, berühmt als "Canaletto", der wie Thiele als Hofmaler im Dienste des sächsischen Kurfürsten stand. So richtig in Mode kam die Region als Studienobjekt jedoch erst später im 18. Jahrhundert.

Zunächst kamen die Maler der Dresdner Kunstakademie, darunter die Schweizer Adrian Zingg und Anton Graff, denen vermutlich der Name „Sächsische Schweiz“ für den sächsischen Teil des Elbsandsteingebirges zu verdanken ist. Die Landschaft passte einfach perfekt zum ästhetischen Ideal der Zeit: Das „Erhabene“ und das „Schöne“ – gemäß der damals gängigen ästhetischen Theorien – verschmelzen hier geradezu exemplarisch zum „Pittoresken“.

Die Region wird zu einem Mekka, einem genreübergreifenden Studienobjekt. Caspar David Friedrich, Johann Christian Clausen Dahl, Carl Gustav Carus, Ludwig Richter, Carl-Maria von Weber, Richard Wagner, Mary Shelley, William Turner, Hans Christian Andersen und viele mehr: Die Liste prominenter Besucher der Region liest sich wie das Who-is-Who der europäischen Romantik.

Ein Weg entsteht, wird vergessen und wiederentdeckt

Bald kristallisieren sich Lieblingspfade heraus. Diese verschmelzen zu einer idealen Route durch die Region. Mit dem Bau der Eisenbahn Mitte des 19. Jahrhunderts gerät sie in Vergessenheit. Erst 100 Jahre später gibt es einen ersten Versuch, die historische Route wiederzubeleben. Sie bekommt den Namen Malerstraße, später »Historischer Malerweg«.

Der Tourismusverband knüpft daran an, optimiert die Routenführung und ergänzt einen linkselbischen Teil. So kann 2006 ein ca. 112 Kilometer langer Etappenwanderweg eröffnet werden, der mit seinen zahlreichen bewegenden Landschaftseindrücken heutige Besucher ebenso verzaubert wie einst die Künstler der Romantik: der Malerweg Elbsandsteingebirge.

Er beginnt in Pirna-Liebethal, führt rechtselbisch durch den Nationalpark bis zur tschechischen Grenze und auf der anderen Seite der Elbe über fünf Tafelberge zurück nach Pirna.

Die wohl traditionsreichste Wanderroute Deutschlands ist heute komplett ausgeschildert. Wegweiser mit der Aufschrift „Malerweg“ oder einem schwungvollen „M“ (schwarz auf weißem Grund) zeigen die Richtung. Ein roter Punkt neben dem „M“ signalisiert, dass man auf der historischen Route wandert.

Ursprünglich wurde die Länge des Malerwegs mit 112 Kilometern angegeben. Heute spricht man von 116. Ursache der Differenz sind die Fehlerquellen der verschiedenen analogen und digitalen Erfassungsmethoden. Letztlich dient die Länge ohnehin nur zur Orientierung. Die nützlicheren Richtwerte sind die auf Wegweisern angegebenen durchschnittlichen Gehzeiten.

 

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