Kirche mit Schutzpatrone Apostel Petrus und Paulus
Das heutige Kirchenschiff, im Grundriss fast quadratisch, stammt aus dem Jahre 1619. Auch die hölzerne Kassettendecke mit 88 Wappen- und Ornamentfeldern, von Hans Panitz bemalt und erst kürzlich restauriert, ist mit der Jahreszahl 1619 versehen.
70 Jahre später entstanden die Malereien auf den Brüstungen der zweigeschossigen Emporen im Schiff. Eine Inschrift besagt, dass die 55 Bilder biblischer Szenen aus dem Alten und Neuen Testament 1688/89 vom Dresdner Maler Johann Gottfried Buchardy geschaffen wurden; auf den eingeschossigen Emporen im Chorraum finden sich Aposteldarstellungen aus der gleichen Zeit. Der zweigeschossige Altar ist ein wertvolles Renaissancekunstwerk. Von Säulen gerahmt, zeigt das Hauptfeld eine Gemälde des Abendmahls. Sein Schöpfer, Martin Kotte aus Schandau, verewigte sich im dargestellten Figurenensemble selbst mit Palette und Malstock. Das zweite Geschoss des Altars trägt das Bild einer Kreuzabnahme.
An der Mittelstütze im Schiff wurde ein großes Kruzuifix von etwa 1520 angebracht, darunter eine ebenfalls spätgotische hölzerne Madonnenfigur (Ende 15. Jahrhundert).
Weitere besonders erwähnenswerte Ausstattungsstücke der Kirche sind die hölzerne, bemalte Renaissance-Kanzel und der kelchförmige Taufstein aus dem Jahre 1586, der 1928/29 schön restauriert wurde.
Seit einiger Zeit ist auch das große Sebnitzer Kirchenschattenspiel wieder in unserer Kirche zu sehen.
Die Orgel der Peter-Pauls-Kirche, ein zweimanualiges Instrument von 1902 mit ursprünglich 27 – jetzt 34 klingenden Registern, stammt aus der Werkstatt der Gebrüder Jehmlich, Dresden. 1928 wurde sie erweitert und erhielt einen freistehenden Pfeifenprospekt hinter dem Altar. Sie erklingt regelmäßig zu Gottesdiensten und Konzerten.
1993 entstand in der Sebnitzer Kirchgemeinde der Gedanke, einen der wohl am schönsten und reichhaltigsten ausgestattenen Kirchenräume in der Sächsischen Schweiz mit einer Konzertreihe zu verbinden. 1994 fanden die ersten Konzerte unter dem Namen »Musik in Peter-Paul« statt. Seitdem beeindruckt die gelungene Synthese zwischen Architektur und Musik unterschiedlicher Stilepochen immer wieder sowohl die Konzertbesucher als auch die gastierenden Musiker.
Eine besondere Tradition hat die Sebnitzer Christmette am 1. Weihnachtstag jedes Jahres. Die musikalischen Hauptstücke in diesem Gottesdienst sind die Sebnitzer Weihnachtsarie, komponiert vom Sebnitzer Kantor Gotthilf Sigismund Heine (1746 — 1814) und die Sebnitzer Mettenmusik für Soli, Chor und Orchester von Christian Gottlob August Bergt (1771 — 1837), die von vielen als besondere kirchenmusikalische Höhepunkte geschätzt werden.